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Vitamin D in der Schwangerschaft

Aktualisiert: 10. Mai

Vitamin D ist in der Schwangerschaft sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes. Jedoch leiden viele Schwangere an einem Vitamin-D-Mangel. Wie du einen Vitamin-D-Mangel erkennst und ob du ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D einnehmen solltest, erfährst du jetzt.

Amalfi Küste

Das Wichtigste auf einen Blick:

  1. Vitamin D ist in der Schwangerschaft wichtig für das Wachstum und die Entwicklung des Babys. (1)

  2. Ein Mangel an Vitamin D kann verschiedene Schwangerschaftskomplikationen begünstigen, wie z.B. Frühgeburten, ein geringes Geburtsgewicht, Präeklampsie und Schwangerschaftsdiabetes. (1,2)

  3. Du solltest Vitamin-D in der Vitamin “D3” Form einnehmen. 1000 I.E. Vitamin-D pro Tag decken deinen Grundbedarf. Die empfohlene tägliche Höchstmenge sind 4000 I.E. Vitamin D. (3)

  4. Idealerweise lässt du deinen Vitamin-D-Spiegel im Blut untersuchen. Dann kann dein Arzt deine individuelle Dosierung besprechen. Diese kann auch anfangs höher sein, bis der ideale Vitamin-D-Spiegel erreicht wird. 



Warum brauchst du Vitamin D in der Schwangerschaft?

Vitamin D hat viele verschiedene Funktionen für den Fötus bzw. das Baby. Es ist u.a. für sein allgemeines Wachstum wichtig, aber auch für das Immunsystem und die Entwicklung des Gehirns. (1) 

Vitamin D spielt aber auch für deine eigene Gesundheit eine Rolle. Es ist beispielsweise wichtig für die der Funktion des Immunsystems und beeinflusst auch für die Psyche. 



Was passiert bei einem Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft?

Ein Vitamin-D-Mangel ist in der Schwangerschaft mit verschiedenen Schwangerschaftskomplikationen verbunden. (2,3,4) Nur zu deiner Beruhigung: Das heißt aber nicht, dass du automatische eine Komplikation bekommst, wenn du einen Mangel hast. Das Risiko dafür steigt “nur” an. 

Folgende Schwangerschaftskomplikationen sind mit einem Vitamin-D-Mangel assoziiert: 

  1. Schwangerschaftsdiabetes (2)

  2. Frühgeburten (2)

  3. Präeklampsie (4)

  4. Geringes Geburtsgewicht des Babys (5)



Woher weißt du, dass du einen Vitamin-D-Mangel hast?

Am Besten ist es, wenn du deinen Vitamin-D Wert (25-Hydroxy-Cholecalciferol) beim nächsten Besuch beim Hausarzt- oder Frauenarzt mit untersuchen lässt. Nur dann, weißt du ganz genau, ob du unter einem Vitamin-D Mangel leidest und wie stark dieser ist. 

Die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Vitamin-D-Mangel hast ist groß, wenn du bisher kein Vitamin-D als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hast und nicht täglich der Sonne ausgesetzt bist. 



Mit welchem Vitamin-D Wert im Blut ist man als Schwangere oder Stillende gut versorgt?

Die Fachgesellschaften in verschiedenen Ländern haben unterschiedliche Grenzwerte, ab wann ein Mangel an Vitamin-D vorliegt. Worüber sie sich einig sind ist, dass unter 50 nmol/l = 20 ng/ml ein Mangel an Vitamin-D vorliegt. 

In Deutschland werden die Werte sehr konservativ gewählt, andere Länder wie die USA oder Kanada wollen bei schwangeren und stillenden Frauen deutlich höhere Vitamin-D Werte im Blut sehen. Wenn man diesen sehr niedrig angesetzten Vitamin-D Wert von 20 ng/ml betrachtet, dann sind trotzdem ca. 30-80 % der Schwangeren mangelhaft versorgt. (6) Das ist wirklich erschreckend und lässt einen wundern, warum der Vitamin-D-Wert bei Schwangeren nicht routinemäßig kontrolliert wird. 


Versorungsstatus mit Vitamin D

25-Hydroxy-D-Spiegel in nmol/l

25-Hydroxy-D-Spiegel 

In ng/ml

Mangelhafte Versorgung

> 50 nmol / l 

> 20 ng / ml

Ausreichende Versorgung

75 - 100 nmol / l 

30 - 40 ng / ml

Ideale Versorgung

100 - 150 nmol / l 

40 - 60 ng / ml 


Wie viel Vitamin D brauchst du in der Schwangerschaft?

Tatsächlich ist es am besten, wenn du deinen Vitamin-D Spiegel im Blut vom Arzt bestimmen lässt. Nur dann, kann man die ideale Dosis für dich herausfinden. 

Jedoch gilt eine tägliche Dosis bis 4000 I.E. Vitamin D pro Tag als sicher. (3) Wir empfehlen als Minimum eine Dosis von 1000 I.E., mit denen deine Grundversorgung in der Schwangerschaft gedeckt ist. (6) 

Studien konnten jedoch zeigen, dass eine höhere Dosierung (z.B. 2000 I.E. - 4000 I.E. pro Tag) am effektivsten ist, für eine ausreichende Versorgung von Mutter und Kind. (7)



Welches Vitamin D solltest du in der Schwangerschaft nehmen?

Du solltest immer Vitamin D3 (Cholecalciferol) wählen, anstatt Vitamin D2 (Ergocalciferol). Die Form D3 ist effektiver um den Vitamin-D-Spiegel anzuheben und auch beizubehalten. Es ist auch die Form des Vitamin-Ds, die dein Körper bei Sonnenexposition selber produziert. (8) 

Idealerweise enthält dein Vitamin-D-Präparat zusätzlich noch Vitamin K2. Diese beiden Vitamine in Kombination sind ideal für die Knochengesundheit.



Vitamin-D ohne Nahrungsergänzungsmittel? Geht das?

Jein. Natürlich kann dein Körper Vitamin D selber produzieren, was ganz toll ist. Das Problem dabei ist, dass es dafür bestimmte Voraussetzungen geben muss:  1. Wir brauchen in unseren Breitengraden UVB-Strahlung zur Mittagszeit 2. Du musst unbekleidet und nicht mit Sonnencreme eingecremt für ca. 15 - 20 min in der Sonne sitzen.  3. Und das täglich.

Wenn du diese drei Voraussetzungen bei dir nicht gegeben sind, musst du ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um eine gute Versorgung mit Vitamin D zu haben. 

Lebensmittel wie fetter Fisch, Avocados oder Pilze die in der Sonne lagen, enthalten so wenig Vitamin D, dass wir diese hier nicht explizit als Vitamin D-Quelle erwähnen. 



Aktuelle Forschung: An was forschen die Wissenschaftler gerade beim Thema Vitamin D und Schwangerschaft? 


  1. Vitamin D und Asthma: Studien untersuchen, inwieweit ein Mangel an Vitamin D bei der Mutter, die Entstehung von Asthma beim Kind begünstigt. (9)

  2. Vitamin D und Depressionen: Wissenschaftler untersuchen den Zusammenhang von Depressionen während und nach der Schwangerschaft und einem geringen Vitamin D Level. (10) 

  3. Vitamin D und Präeklampsie-Prophylaxe: Forscher untersuchen den Zusammenhang zwischen einem Vitamin D Mangel und dem gehäuften Auftreten von Präeklampsie. (11)

  4. Vitamin D und Ekzeme: Studien zeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel der Mutter in der Schwangerschaft, dass das Risiko für das Kind Ekzeme zu entwickeln erhöht. (12)



FAQ: Vitamin D und Schwangerschaft:


Vitamin D - Tabletten oder Tropfen?

Die kurze Antwort: Was dir lieber ist. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Vitamin-D in Tropfenform noch etwas besser absorbiert wird, als Tabletten. Am Ende ist es jedoch einfach wichtig, dass du Vitamin-D in der Schwangerschaft und Stillzeit regelmäßig einnimmst. Egal in welcher Form. 


Welche Vitamin D Tabletten in der Schwangerschaft?

Du kannst dir Vitamin-D Tabletten beispielsweise in der Apotheke besorgen. Prüfe jedoch vorher, ob deine Schwangerschaftsvitamine nicht auch schon Vitamin D enthalten, um eine Überdosierung zu vermeiden. Besprich am Besten die Dosierung mit deinem behandelnden Arzt. 

Vitamin D nach der Schwangerschaft?

Ja, Vitamin D ist auch nach der Schwangerschaft wichtig, sowohl für die Mutter als auch für das gestillte Baby. Während der Stillzeit ist es wichtig, dass die Mutter ausreichende Mengen an Vitamin D erhält, da sie dazu beiträgt, dass das Baby ausreichend mit diesem wichtigen Nährstoff versorgt wird. 


Zu viel Vitamin D Schwangerschaft?

Ein übermäßiger Verzehr von Vitamin D während der Schwangerschaft kann potenziell schädlich sein, daher ist es wichtig, die empfohlene Tagesdosis nicht zu überschreiten. Zu viel Vitamin D kann zu einer übermäßigen Kalziumaufnahme führen, was wiederum zu einer Hyperkalzämie führen kann, einer Erkrankung, die durch einen zu hohen Kalziumspiegel im Blut gekennzeichnet ist.

Achte darauf nicht mehr als 4000 I.E. pro Tag einzunehmen, außer es wird dir von deinem Arzt anders empfohlen. 


Ist Vitamin D auch in Lebensmitteln enthalten?

Ja, Vitamin D ist in einigen Lebensmitteln enthalten, jedoch in sehr geringen Mengen. Lebensmittel sind nicht dafür geeignet, den Bedarf an Vitamin D zu decken, lediglich dafür ihn zu ergänzen. Die Hauptquelle für Vitamin D ist normalerweise nicht die Nahrung, sondern die Synthese in der Haut durch die Einwirkung von Sonnenlicht. Einige Lebensmittel, die Vitamin D enthalten oder damit angereichert sind, sind: Fisch, Eigelb und bestimmte Pilze (die in der Sonne lagen). 


Vitamin D und Hautfarbe - was muss man beachten?

Die Hautfarbe spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Vitamin D durch die Haut. Menschen mit dunklerer Haut haben aufgrund eines höheren Melaningehalts in ihrer Haut eine natürliche Sonnenschutzbarriere, die die UVB-Strahlen blockiert, die für die Vitamin-D-Synthese benötigt werden. Daher neigen Menschen mit dunklerer Haut dazu, weniger Vitamin D zu produzieren als Menschen mit hellerer Haut, wenn sie der Sonne ausgesetzt sind.

Dies bedeutet, dass Menschen mit dunklerer Haut ein höheres Risiko für einen Vitamin-D-Mangel haben können, insbesondere wenn sie in Regionen mit begrenztem Sonnenlicht leben oder sich aus anderen Gründen nicht oft der Sonne aussetzen. Dies kann dazu führen, dass Personen mit dunklerer Haut bei Bedarf möglicherweise mehr Vitamin D aus Nahrungsquellen oder Ergänzungsmitteln aufnehmen müssen, um ausreichende Spiegel zu erreichen.




Katharina Kaiser

Katharina Kaiser

Ernährungswissenschaftlerin B.Sc. und zweifache Mama.


Meine Mission ist es, Dir alles beizubringen, was Du über Ernährung in der Schwangerschaft, Stillzeit und mit Kinderwunsch wissen musst. Denn Ernährung kann so viel mehr bewirken, als die meisten Ärzte wissen.

Dafür lese ich täglich nerdige Studien und übersetze mein Wissen in einfach verständlich Blog-Artikel und konkrete Tipps für Dich. Wir von Youna Life freuen uns darauf, Dich auf deiner Reise zum Mama-Sein begleiten zu können.






Quellen: 

  1. Zhang H, Wang S, Tuo L, Zhai Q, Cui J, Chen D, Xu D. Relationship between Maternal Vitamin D Levels and Adverse Outcomes. Nutrients. 2022 Oct 11;14(20):4230. doi: 10.3390/nu14204230. PMID: 36296914; PMCID: PMC9610169.

  2. Dovnik A, Mujezinović F. The Association of Vitamin D Levels with Common Pregnancy Complications. Nutrients. 2018 Jul 5;10(7):867. doi: 10.3390/nu10070867. PMID: 29976852; PMCID: PMC6073751.

  3. https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/8145

  4. Fogacci S, Fogacci F, Banach M, Michos ED, Hernandez AV, Lip GYH, Blaha MJ, Toth PP, Borghi C, Cicero AFG; Lipid and Blood Pressure Meta-analysis Collaboration (LBPMC) Group. Vitamin D supplementation and incident preeclampsia: A systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Clin Nutr. 2020 Jun;39(6):1742-1752. doi: 10.1016/j.clnu.2019.08.015. Epub 2019 Sep 4. PMID: 31526611.

  5. Maugeri A, Barchitta M, Blanco I, Agodi A. Effects of Vitamin D Supplementation During Pregnancy on Birth Size: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Nutrients. 2019 Feb 20;11(2):442. doi: 10.3390/nu11020442. PMID: 30791641; PMCID: PMC6412248.

  6. https://www.bzfe.de/fileadmin/resources/import/pdf/eifonline_vitamin_d_in_der_schwangerschaft_final.pdf

  7. Hollis BW, Johnson D, Hulsey TC, Ebeling M, Wagner CL. Vitamin D supplementation during pregnancy: double-blind, randomized clinical trial of safety and effectiveness. J Bone Miner Res. 2011 Oct;26(10):2341-57. doi: 10.1002/jbmr.463. Erratum in: J Bone Miner Res. 2011 Dec; 26(12):3001. PMID: 21706518; PMCID: PMC3183324.

  8. Heaney RP, Recker RR, Grote J, Horst RL, Armas LA. Vitamin D(3) is more potent than vitamin D(2) in humans. J Clin Endocrinol Metab. 2011 Mar;96(3):E447-52. doi: 10.1210/jc.2010-2230. Epub 2010 Dec 22. PMID: 21177785.

  9. Song H, Yang L, Jia C. Maternal vitamin D status during pregnancy and risk of childhood asthma: A meta-analysis of prospective studies. Mol Nutr Food Res. 2017 May;61(5). doi: 10.1002/mnfr.201600657. Epub 2017 Mar 21. PMID: 27981740.

  10. Depressionen und VitaminD .Tsai Z, Shah N, Tahir U, Mortaji N, Owais S, Perreault M, Van Lieshout RJ. Dietary interventions for perinatal depression and anxiety: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Am J Clin Nutr. 2023 Jun;117(6):1130-1142. doi: 10.1016/j.ajcnut.2023.03.025. Epub 2023 Apr 3. PMID: 37019362.

  11. Präeklampsie Prophylaxe :Liu YH, Zhang YS, Chen JY, Wang ZJ, Liu YX, Li JQ, Xu XJ, Xie NJ, Lye S, Tan N, Duan CY, Wei YX, He PC. Comparative effectiveness of prophylactic strategies for preeclampsia: a network meta-analysis of randomized controlled trials. Am J Obstet Gynecol. 2023 May;228(5):535-546. doi: 10.1016/j.ajog.2022.10.014. Epub 2022 Oct 23. PMID: 36283479. 

  12. Ekzeme: Wei Z, Zhang J, Yu X. Maternal vitamin D status and childhood asthma, wheeze, and eczema: A systematic review and meta-analysis. Pediatr Allergy Immunol. 2016 Sep;27(6):612-9. doi: 10.1111/pai.12593. Epub 2016 Jul 20. PMID: 27145360.



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